Kleiner Halbaffe

Im Tiergarten der Stadt Nürnberg gab es am 20.04.2011 endlich
Nachwuchs bei den Mayotte-Makis. Am 15.06.1999 übernahm der
Tiergarten die restliche Gruppe vom Zoo Beauval, Frankreich.
Nachdem sich über Jahre hinweg kein Nachwuchs einstellte, wurde
am 17.10.2007 ein weiteres Männchen aus dem französischen
Asson nach Nürnberg gebracht.
Umso erfreulicher war jetzt die geglückte Aufzucht des Jungtieres bei
den Mayotte-Makis, einer Unterart der bis zu 2,5 kg schweren
Braunen Makis von der Insel Mayotte im Nordwesten von
Madagaskar. Die Makis gehören zu den Lemuren, den Vertretern der
Primaten auf Madagaskar und tragen – wie alle Primaten –
Fingernägel. Da sie aber noch einen feuchten Nasenspiegel und eine
Licht reflektierende Schicht im Auge haben, was die Bedeutung des
Geruchssinnes und der Nachtaktivität widerspiegelt, werden sie nicht
zu den Affen gerechnet und als sogenannte Halbaffen bezeichnet.
Auch in der Natur leben Mayotte-Makis in Gruppen mit mehreren
Männchen und Weibchen – ohne Harems oder feste Hierarchien
aufzubauen. Die Hauptnahrung stellen Blätter und Früchte dar, aber
auch Rinde und Erde wird aufgenommen. Letztere spielt vermutlich
eine entscheidende Rolle bei der hohen Toleranz dieser Lemuren
gegenüber giftigen Pflanzen. Darüber hinaus werden Insekten und
besonders die ebenfalls giftigen Hundert- und Tausendfüsser
gefressen.
Der Mensch, der erst vor ca. 1500 Jahren nach Madagaskar kam, hat
bereits ein Drittel der Lemurenarten ausgerottet. Fast alle übrigen
gelten heute als bedroht, da die Zerstörung des Lebensraumes nach
wie vor anhält. Lediglich die direkte Verfolgung, wie die Wilderei,
konnte eingedämmt werden.